Gedenkfeier für die Opfer des Holocaust von Bad Sobernheim und Umgebung am 9. November 2021

Es ist immer wieder erschreckend zu hören, wie präsent Antisemitismus heutzutage noch ist. Um an die 85 bekannten Namen der Opfer in Bad Sobernheim und Umgebung zu gedenken, wurde daher eine sehr interessante und würdevolle Gedenkfeier am 09.11.2021 um 19 Uhr von Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern des Emanuel-Felke-Gymnasiums und jeweils dem katholischen und dem evangelischen Pfarrer von Bad Sobernheim in der St. Matthäus Kirche in Bad Sobernheim veranstaltet. Die Schülerinnen und Schüler haben im Kunstunterricht von Gundula Heinrichs zwei Leinwände zum Thema Zusammenhalt, Liebe und Gemeinsamkeit erstellt. Diese Bilder wurden dann von zwei Schülerinnen aus der Oberstufe des EFG vorgestellt. Auch wurden Impulstexte von einzelnen Schülerinnen und Schülern vorgetragen, die sich mit vielfältigen Aspekten des Antisemitismus beschäftigten, wie zum Beispiel ,,Antisemitismus heute“. Nach diesen Impulstexten wurden jeweils die Namen der einzelnen Opfer aus Sobernheim und der Umgebung vorgetragen. Zwischen den Beiträgen der Schülerinnen, Schülern, Lehrerinnen, Lehrern und den Pfarrern wurden von Klaus Huck und Schülerinnen und Schülern des EFG musikalische Beiträge gespielt. Gegen Ende des Gottesdienstes gingen alle Anwesenden zu der Synagoge in Bad Sobernheim, wo weitere Texte von Amelie Malter vorgetragen wurden und Klaus Huck ein Lied auf der Trompete - ergreifend und mahnend - spielte.
 
Ich fand die Gedenkfeier sehr bewegend, da man gemerkt hat, dass dieses Thema in der Gesellschaft eben immer noch sehr umstritten ist und es immer noch Menschen gibt, die aggressive Taten gegenüber Menschen mit jüdischen Hintergrund verüben. Was mich allerdings sehr erschreckt hat, war, dass die Polizei uns von der katholischen Kirche bis zur Synagoge begleiten musste, um allen beteiligten Schutz garantieren zu können. Ich fand aber auch die Vorbereitung sehr interessant, da man vieles Neues gelernt hat und man einen klareren Einblick in die Realität erhalten hat. Ich würde eine solche Gedenkfeier immer wieder mitorganisieren und mich auch in anderen Präsentationen, die sich allgemein mit Rassismus und Antisemitismus beschäftigen, einbringen. Ich finde einfach, dass diese Themen eben den wenigsten und gerade den jüngeren einfach nicht klar sind und sie den Ernst, der eigentlich dahinter steckt, noch nicht begriffen haben. 

Ich danke den Schülerinnen und Schülern des Emanuel-Felke-Gymnasiums für ihre Beiträge und ihr Engagement, natürlich auch den Lehrerinnen und Lehrern, Dr. Hartmut Wilms, Gundula Heinrichs und Christine Gebhardt, die uns vorbereitet haben und ohne die diese Veranstaltung gar nicht zur Stande gekommen wäre. Meine Dankbarkeit geht ebenso an den katholischen Pfarrer Hans-Jürgen Eck und den evangelischen Pfarrer Christian Wenzel.

Benedikt Mees